Herzgesund in den eigenen vier Wänden – Webbasierte Fitnessplattform

Einzigartiges Trainingsprogramm für Herzkinder „One Hour a Week, Brings Mobility, Power and Speed“

Mit Hilfe des Vorgänger-Projektes „Kardiovaskuläres und sportmotorisches Screening zur Gesundheitsprävention bei Jugendlichen und Heranwachsenden mit angeborenem Herzfehler“ konnte aufgezeigt werden, dass es zahlreiche Herzpatienten gibt, die Bewegungseinschränkungen und Kraftdefizite aufweisen, welche auch nach längerer Zeit noch bestehen. Auch andere Studien zeigen einen eindeutigen Bedarf an Interventionsmaßnahmen für diese spezielle Zielgruppe auf.

fitnessplattform

Übungsanleitungen, wie hier via Smartphone, sind denkbar.

Barrierrefreie Teilnahme von zu Hause aus

Solche Interventionsstudien zur Verbesserung der gesundheitsbezogenen Fitness bei Kindern und Jugendlichen mit angeborenem Herzfehler (AHF) sind nach wie vor relativ selten. Vereinzelt gibt es angeleitete Trainingsangebote/-gruppen, die jedoch vorwiegend in Ballungszentren liegen und deshalb vielen Patienten aus zeitlichen und/oder logistischen Gründen vorenthalten bleiben. Dabei könnten viele Übungen auch eigenverantwortlich in häuslicher Umgebung durchgeführt werden.

Virtueller Trainer

Während bisherige Interventionen auf schriftlich ausgearbeitete  Übungskataloge zurückgriffen, deren Informationsgehalt deutlich limitiert war, haben sich dank technischer Weiterentwicklungen ganz neue Möglichkeiten der Übungsvermittlung ergeben. Aufgrund der immer breiteren Internet-Verfügbarkeit entstand so die Idee einer webbasierten Trainingsplattform als Alternative zu bisherigen Heimtrainingsformen. Damit können auf einfache Art und Weise Videoclips zur  Verfügung gestellt werden, und so kann im Beisein eines virtuellen Trainingspartners in gemütlicher und heimischer Atmosphäre trainiert werden.

Ziel: Nachhaltige Verbesserung der Fitness

Hauptziel des Projektes ist die Untersuchung, ob die gesundheitsbezogene Fitness bei Kindern und Jugendlichen mit AHF dadurch nachhaltig verbessert werden kann. Hierzu findet in der Kinderkardiologischen Ambulanz des Deutschen Herzzentrums München zunächst eine Untersuchung der sportmotorischen Fähigkeiten mittels fünf sportmotorischer Tests (Fitnessgram®) statt. Auf Basis der Ergebnisse des Fitnessgram und im Vorfeld klar definierter Kriterien wird ermittelt, ob die Teilnehmer alle Voraussetzungen für diese Intervention erfüllen.

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Eine Stunde Bewegung pro Woche reicht aus

„One Hour a Week, Brings Mobility, Power and Speed“ ist ein Trainingsprogramm, das für ein halbes Jahr eine Stunde zusätzliche körperliche Belastung pro Woche in den Alltag der Kinder und Jugendlichen bringen soll. Diese Stunde unterteilt sich in je 3 Trainingseinheiten von je 20 Minuten Dauer. Innerhalb der 20 Minuten findet ein stetiger Wechsel aus 30 Sekunden Belastung und 30 Sekunden Pause statt, wobei verschiedene Partien des Körpers gekräftigt und gedehnt werden. Telefonische Rücksprachen mit Teilnehmern sowie Fragen zum körperlichen Befinden am Ende jeder Trainingseinheit helfen der Studienleitung, das Training entsprechend zu begleiten.

Forschungsziele auf einen Blick

  • Verbesserung der gesundheitsbezogenen Fitness
  • Erkenntnisse über Auswirkungen auf den Blutdruck und gewonnene Lebensqualität
  • Bewertung der Machbarkeit und Akzeptanz häuslicher Intervention
  • Erkenntnisse hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Maßnahmen

Daten und Fakten

Ausführlicher Titel„Webbasierte Bewegungsintervention zur Verbesserung der Sportmotorik und deren Nachhaltigkeit bei Kindern und Jugendlichen mit angeborenem Herzfehler“
Projekt-Nr.W-M-007/2017
StandortDeutsches Herzzentrum München
LaufzeitJanuar 2019 – Dezember 2020
Kosten50.000 Euro
Dr. Jan Müller

kinderherzen-Experte
Dr. Jan Müller

„Der Erfolg von beaufsichtigten und angeleiteten Sportprogrammen ist unbestritten. Es ist nun aber an der Zeit, Lösungen für sichere und eigenverantwortliche Bewegungskonzepte zu finden, welche unabhängig von Ort und Zeit durchgeführt werden können. Ich bin davon überzeugt, dass unser digitales Konzept dies leisten kann.“

Wissenschaftlicher Mitarbeiter Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie