Jankos Herz schlägt für den Fußball

Junge mit Fußball

Janko kann heute Fußball spielen, dank der gelungenen Herz-OPeration.

„Fußball ist das Größte“, sagt Janko, 14 Jahre alt und Fan des FC St. Pauli. Zuhause beim südhessischen TSV Auerbach ist er Kapitän seiner Mannschaft, regelmäßig fährt er zum Spiel ins Hamburger Millerntor-Stadion. Gleich nach dem Fußball kommt für ihn die Musik. Janko spielt Schlagzeug, am liebsten hört er den Rapper Eminem. „Unser Sohn geht gern auf Konzerte, würde am liebsten die Nächte durchmachen. Die Schule packt er zwar gut, doch sie ist eher ein zwingendes Muss“, sagt seine Mutter Ellen lachend. „Aber so soll es sein. So sind Jungen in diesem Alter.“

Dramatischer Start ins Leben

Dass Janko heute auf dem Fußballplatz an seine Grenzen geht, dass er auf Mathe schimpft und mit seinen Freunden feiert, verdankt er u. a. den Herzspezialisten des Deutschen Kinderherzzentrums Sankt Augustin. Denn sein Start ins Leben war dramatisch.

Rückblick:

In einem Darmstädter Krankenhaus steht eine Entbindung an, ein Kaiserschnitt: soweit Routine. Doch kaum auf der Welt, läuft das Baby blau an. Es bekommt zu wenig Sauerstoff und muss künstlich beatmet werden. Das OP-Team reagiert sofort. „Der Kaiserschnitt war unser Glück“, erinnert sich Mama Ellen. „Eine normale Geburt hätte Janko wohl nicht überlebt.“

Die OP-Odyssee

Mit dem Krankenwagen geht es nach Kaiserslautern in die Kinderklinik. Dort vergrößern die Kinderkardiologen durch einen Not-Herzkatheter ein Loch in der Vorhofscheidewand des Neugeborenen, so dass sauerstoffreiches Blut hindurchfließen kann (sog. Rashkind-Manöver). Fürs Erste ist Jankos Überleben gesichert, doch eine weitere Operation steht bevor.

Diagnose TGA

Transposition der großen Arterien lautet die Diagnose, kurz TGA. Beim kleinen Janko sind Körper- und Lungenkreislauf komplett voneinander getrennt, er bekommt keinen Sauerstoff, ist ohne Operation nicht lebensfähig. Denn seine Körperschlagader ist fälschlicherweise mit der rechten und seine Lungenschlagader mit der linken Herzkammer verbunden. Im Normalfall ist es umgekehrt.

OP am 11. Lebenstag

Elf Tage ist Janko alt, als er mit dem Hubschrauber nach Sankt Augustin geflogen wird. Dort bereiten Ärzte und Pfleger ihn zunächst auf die Operation am offenen Herzen vor, dann ist es so weit: Sechs Stunden dauert die OP, bei der die Kinderherzchirurgen Körper- und Lungenschlagader oberhalb der Herzklappen abtrennen und vertauscht wieder annähen. Auch die Herzkranzgefäße werden umgepflanzt.
„Dieses Verfahren heißt Arterielle Switch-Operation“, erläutert Ellen, die sich mit sehr gemischten Gefühlen an die Zeit in Sankt Augustin erinnert. „Es ging um Leben und Tod. Die Zeit war für uns extrem stressig und sorgenvoll.“

Große Dankbarkeit für Jankos Leben

Heute ist sie vor allem dankbar. Diese Dankbarkeit bringt die gesamte Familie seit vielen Jahren zum Ausdruck. Wann immer Jankos Großeltern einen runden Geburtstag feiern, bitten sie anstelle von Geschenken um Spenden an kinderherzen zweckgebunden für das Deutsche Kinderherzzentrum Sankt Augustin. „Mein Schwiegervater wird demnächst 70. Er betreibt eine Firma und hat einen sehr großen Bekanntenkreis“, erzählt Ellen. „Auf der Einladungskarte bittet er ausdrücklich um Spenden für die Klinik, in der sein Enkel vor 14 Jahren erfolgreich operiert worden ist.“

Ein Danke von Herzen

Einmal ist sie mit Janko persönlich nach Sankt Augustin gefahren, um die Spenden zu überreichen und um ihre Verbundenheit zu zeigen. „Es war mir wichtig, dass Janko sieht, wo ihm damals das Leben gerettet wurde.“ Den 14-jährigen selbst erinnert nur noch die große Narbe auf seiner Brust an den schwerwiegenden Herzfehler. Sie wächst mit. Janko hat sie akzeptiert:
„Die Narbe zeigt mir immer, was mal war.“

Seit 30 Jahren setzt sich kinderherzen für die Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten von Kindern und Erwachsenen mit einem angeborenen Herzfehler ein. Angeborene Herzfehler sind die häufigste angeborene Organfehlbildung. Allein in Deutschland leben über 100.000 Kinder mit einem angeborenen Herzfehler.

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