Studie zum Hirnvolumen von Herzkindern
Für eine bessere Entwicklung und mehr Lebensqualität
Kinder, die nur mit einer Herzkammer zur Welt kommen, müssen schon sehr früh operiert werden. Die Kinderherzchirurgen benötigen insgesamt drei Operationen, um ihr winziges Herz neu aufzubauen. Nur so können sie das Leben dieser Kinder retten.
Risiken für Herzkinder
Doch die aufwendigen Operationen bergen Risiken für die spätere körperliche und geistige Entwicklung der Herzkinder: Lange Beatmungszeiten, mehrwöchige Klinikaufenthalte, wiederholte Operationen und Herzkatheter-Untersuchungen können u.a. das Wachstum des Gehirns verändern. kinderherzen hat dazu bereits geforscht. Eine erfolgreich abgeschlossene Studie ergab, dass zwei- bis dreijährige Herzkinder sich überwiegend gut entwickeln. Dennoch sind bei einigen Kindern Sprache, Motorik und Wahrnehmungsfähigkeit eingeschränkt. Im Hirn-MRT zeigten 36 Prozent der untersuchten Kinder auffällige Befunde. In der Studie von 2012 bis 2015 fiel außerdem auf, dass Kinder, die bereits wenige Lebenstage nach ihrer Geburt an der Herzlungenmaschine operiert wurden, mit 2-3 Jahren ein geringeres Hirnvolumen der zentralen grauen und weißen Substanz hatten, als Kinder, die bei der Operation vier bis sechs Monate alt waren.
Wie entwickelt sich das kindliche Gehirn weiter?
Inzwischen haben die Herzkinder der ersten Studie das Grundschulalter erreicht. kinderherzen möchte in einer Folgestudie herausfinden, wie die Kinder sich weiter entwickeln. Verändern sich die
Hirnauffälligkeiten? Wirkt sich das geringere Hirnvolumen negativ aus? Diesen Fragen geht das Forschungsteam des Universitätsklinikums Gießen und Marburg in Kooperation mit dem Kinderherzzentrum am Universitätskinderspital Zürich nach.
Herzkinder wachsen heran
Für die zweite Studie werden die Herzkinder komplexere Tests zu Koordination, Beweglichkeit und Erinnerungsvermögen absolvieren. Auch ein weiteres Hirn-MRT sowie Fragen zu Familie und Lebensqualität sind geplant.
Wir forschen mit Leidenschaft, um die Chancen für eine gute Entwicklung und Lebensqualität der Herzkinder zu verbessern. Helfen Sie uns!
kinderherzen-Forschung
Ein Langzeitprojekt in zwei Phasen Die Forscher in Gießen und Zürich kennen „ihre“ Herzkinder schon seit mehreren Jahren. Mit ihrer zweiten Studie realisieren sie eine Langzeitbeobachtung. Denn Herzkinder haben inzwischen dank der Medizinforschung die Chance, ein weitgehend gesundes Leben zu führen. Umso wichtiger ist es herauszufinden, wie die frühen Herzoperationen sich auf ihre Zukunft auswirken.