Zurück zum natürlichen Takt des Herzens
Katheter entfernt überflüssiges Gewebe
Die häufigsten Herzrhythmusstörungen im Kindes- und Jugendalter ist anfallsartiges Herzrasen (supraventrikuläre Tachykardie). Grundlage dieses Herzrasens sind winzige zusätzliche Muskelbrücken und Leitungsbahnen im Herzen, die während der Entwicklung im Mutterleib fälschlicherweise entstanden sind. Häufig sind diese Herzrhythmusstörungen hartnäckig und lassen sie sich nicht dauerhaft medikamentös behandeln. Doch sie können dauerhaft beseitigt werden: Mit Hilfe eines speziellen Katheters können Kinder-Elektrophysiologen einen Teil des fälschlich angelegten Herzgewebes entfernen.
Wie funktionier der Katheter?
An der Spitze des Katheters erzeugt Hochfrequenzstrom Hitze. So wird die Ursache für die Herzrhythmusstörung verödet. Die Ärzte nennen dieses Verfahren Katheter-Ablation. Nach einer Ablation kehrt das Herz oft dauerhaft in seinen natürlichen Takt zurück.
Bisher wurde nicht untersucht, wie hoch der Anpressdruck der Katheterspitze bei einem Eingriff am Kind idealerweise sein sollte. Die kinderherzen beauftragen daher die Kinderkardiologen der Universitätsmedizin Göttingen damit, den geeigneten Anpressdruck zu erforschen.
Eines ist bereits bekannt: Je höher der Anpressdruck der heißen Katheterspitze, desto stärker wird das Gewebe geschädigt (Läsion). Auch ein Katheter, der die Kraftentwickung an der Katheterspitze misst, ist bereits entwickelt.
Studie an jungen Schweinen
Um Erkenntnisse zu gewinnen, wollen die Kinder-Elektrophysiologen den speziellen Katheter bei jungen Schweinen einsetzen. Mit Hochfrequenzstrom werden die Läsionen am Herzgewebe mit hohem und niedrigem Anpressdruck vorgenommen. Nachuntersuchungen nach 48 Stunden bzw. sechs Monaten zeigen, wie stark das Gewebe jeweils geschädigt wurde und welcher Anpressdruck ideal ist.
Für die körperliche und seelische Entwicklung kleiner Herzpatienten sind moderne Therapien unerlässlich. Helfen Sie uns, diese zu ermöglichen!
kinderherzen Forschung
Universitätsmedizin Göttingen langjähriger Partner
Die kinderherzen haben bereits mehrmals erfolgreich mit der Universitätsmedizin Göttingen zusammengearbeitet. Zuletzt beendeten wir ein Forschungsprojekt im Juni 2015. Auch dabei ging es um Herzrasen bei Herzkindern. Das Ergebnis lässt die Schlussfolgerung zu, dass durch die dreifache Anwendung so genannter Cyroenergie (Kälteenergie), Herzrasen bei kleinen Patienten effektiver und schonender behandelt werden kann.