In Deutschland herrscht Pflegenotstand. Dieser trifft in besonderem Maße die Kinderheilkunde und noch stärker ihre hochspezialisierten Bereiche. Kinder, die aufgrund komplexer Herzfehler mehrere Untersuchungen benötigen, werden häufig von einer Station auf die nächste und wieder zurückverlegt.
Dieser Umstand ist belastend für die gesamte Herzfamilie und wird gleichzeitig durch die wenigen verfügbaren Betten erschwert. Denn aufgrund diesen Mangels liegen die kleinen Patienten auch in nicht-kinderkardiologischen Einrichtungen, was die Behandlung langwieriger macht. Ein mobiles Ultraschallgerät zur kardiologischen Untersuchung kann die Behandlung der zum Teil kritisch herzkranken Kinder entscheidend verbessern.
Die Ultraschalluntersuchung ihres Herzens ist für Kinder mit komplexem angeborenem Herzfehler essentiell. Leider ist diese Untersuchung nur in spezialisierten Häusern mit kardiologischem Schwerpunkt möglich, sodass die kleinen Patienten mit erheblichem organisatorischen Aufwand die Station wechseln. Für die behandelnden Ärzte ist es außerdem herausfordernd, dass die verfügbaren Geräte sowohl eine unterschiedliche Bedienung als auch gerätespezifische Bildqualität aufweisen.
Daher setzt sich kinderherzen für die Ausstattung des Deutschen Herzzentrums (DHZ) München mit einem mobilen Ultraschallgerät ein, welches von allen Nutzern mit gewohnter Bedienung an jedem Ort verwendet werden kann: das Gerät Vivid iq von der Firma GE ist in etwa so groß wie ein Laptop und kann aufgrund seines vertrauten Systems vom gesamten Ärzteteam verwendet werden. Es kann zügig per Hand in jedes beliebe Krankenhaus mitgenommen und die aufgenommenen Bilder können problemlos in das Herzzentrum-eigene Datensystem übertragen und archiviert werden.
Letzteres ist besonders wichtig, da die außer Haus erhobenen Befunde dann bereits vor Behandlung der Kinder im Herzzentrum in identischer Qualität wie hauseigene Befunde vorliegen und für die Planung der Eingriffe vorab genutzt werden können. So kann die Zeit vor der Operation optimiert bzw. reduziert werden. Schallköpfe und Echogeräte vor Ort sind vollständig kompatibel mit dem neuen Ultraschallgerät.
Einsatz über Herzzentrum hinaus und in Projekten
Wird in Kliniken in München und Umland ohne kinderkardiologischen Schwerpunkt ein Facharzt für eine zweite Meinung hinzugezogen (Konsiliaruntersuchungen), so können die Kinderkardiologen des Herzzentrums wesentlich schneller und gezielter beraten – Das moderne Ultraschallgerät erleichtert diese immer wichtiger werdende Konsiliartätigkeit wesentlich.
Eine zusätzliche Bedeutung erhält das Gerät im Projekt des katheterinterventionellen Duktusverschlusses bei Frühgeborenen ab 700 Gramm. Einmalig auf der Welt wird dieses rein ultraschallgestützte Verfahren von einem Ärzteteam des Herzzentrums in umliegenden Intensivstationen unter alleiniger Ultraschallkontrolle durchgeführt. In beiden Fällen wird bisher ein großes, schweres Ultraschallgerät umständlich transportiert.
Klinik kann Finanzierung und Ausstattung nicht gewährleisten
Trotz der enormen Hilfe für herzkranke Kinder, die ein mobiles und handliches Ultraschallgerät mit sich bringt, gehört es bisher nicht verpflichtend zur Ausstattung von kinderkardiologischen und –herzchirurgischen Einrichtungen. Gerade durch den vorherrschenden Pflegenotstand und die zu geringe Bettenkapazität wird Abhilfe umso dringender benötigt. kinderherzen übernimmt daher die Finanzierung des Geräts Vivid iq von GE, um die schwierige Situation am Deutschen Herzzentrum München zu verbessern.