Fragebögen gehen an 90 Herzkinder in 17 Ländern
Seit vielen Jahren retten kinderherzen das Leben herzkranker Kinder aus Krisenregionen unserer Erde. Mit dem Flugzeug kommen sie aus El Salvador, dem Irak, Nicaragua oder anderen weniger entwickelten Ländern, um in Deutschland operiert zu werden.
Allein an den Universitätskliniken in Freiburg und Tübingen sind in den vergangenen 14 Jahren mehr als 90 Herzkinder aus 17 Nationen operiert worden. Für ihre Familien waren die Operationen kostenlos. Gastfamilien nahmen einen Elternteil auf. Spendenfreude und ehrenamtliches Engagement machten es möglich.
Alle Kinder überlebten die Operation
Nach drei bis vier Wochen reisten sie glücklich mit ihrem Elternteil zurück nach Hause. Nicht selten in eine Heimat ohne funktionierendes medizinisches Versorgungsnetz und Krankenversicherung. Wie geht es ihnen dort? Sind sie gesund und fröhlich? Besuchen sie regelmäßig eine Schule?
Das erforscht Mirjam Leutwyler, Doktorandin an der Klinik für Angeborene Herzfehler und Pädiatrische Kardiologie des Universitäts-Herzzentrums Freiburg. Vor ihrem Medizinstudium betreute sie als Kinder-krankenschwester Herzkinder im In- und Ausland.
Nun hat sie einen 6-seitigen Fragebogen entwickelt, um Follow-up Daten zu ermitteln. In zwölf verschiedenen Sprachen fragt Leutwyler nach Daten zur körperlichen und kognitiven Leistungsfähigkeit sowie zur schulischen und beruflichen Laufbahn. Zurück in Freiburg werden die Fragebögen rückübersetzt und wissenschaftlich ausgewertet.
Motivation steigern
Die Frage, wie nachhaltig sich Herzoperationen in Deutschland auf das weitere Leben der Herzkinder aus dem Ausland auswirken, beschäftigt nicht nur unsere (potenziellen) Spenderinnen und Spender. Auch Ärzte, Klinikverwaltungen und Gastfamilien, die über ein Engagement nachdenken, sind interessiert. Wenn kinderherzen sie durch positive Ergebnisse motivieren kann, nur einem einzigen Herzkind zu helfen, ist bereits ein großer Schritt getan.