Pulmonale Hypertonie – was ist das eigentlich?
Lungenhochdruck ist eine Krankheit, die die Blutgefäße verengt und dadurch langfristig zu einer tödlichen Überlastung des Herzens führt. Bei Kindern tritt die pulmonale Hypertonie meist in Folge eines Herzfehlers auf.
Stark vereinfacht kann die Erkrankung so beschrieben werden: In der Lunge herrscht normalerweise niedriger Druck und ein sehr geringer Strömungswiderstand. Damit kann das Blut auch unter Belastung ohne erheblichen Druckanstieg durch die Lunge fließen.
Bei Lungenhochdruck steigt der Blutdruck in den Blutgefäßen der Lunge. Die rechte Herzhälfte pumpt fortan gegen einen Widerstand – vergleichbar mit einem gefüllten Gartenschlauch, dessen Ende zugehalten wird – Blut in die Lunge.
Symptome von kindlichem Lungenhochdruck
Die Diagnose einer pulmonalen Hypertonie im Kindesalter ist nicht selten ein Zufallsbefund. Die Erkrankung beginnt meist ohne klare Anzeichen und bleibt deshalb oft unbemerkt. In der Regel vergehen deshalb Jahre bis zur richtigen Diagnose.
Typische Beschwerden sind:
- Kurzatmigkeit
- schnelle Müdigkeit
- Brustschmerzen
- Schwindel
- bläuliche Verfärbung von Haut und Lippen
Unbehandelt hat die Krankheit folgenschwere Auswirkungen für junge Herzkinder: Über die Lunge kann weniger Sauerstoff aufgenommen werden. Das Herz muss bei Lungenhochdruck gegen einen erhöhten Druck arbeiten. Auf Dauer vergrößert es sich dadurch, wird schwächer und kann im schlimmsten Fall ganz versagen.
Früherkennung und bessere Therapie
Am Zentrum für Pulmonale Hypertonie im Kindesalter an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wird im Auftrag der kinderherzen geforscht.
Neben der Direktversorgung Betroffener suchen die Mediziner nach so genannten „Biomarkern“, mit deren Hilfe Lungenhochdruck in Zukunft besser erkannt und früher therapiert werden kann. Zudem soll untersucht werden, welche Rolle diese Markersubstanzen bei der Entwicklung der Krankheit spielen.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Entwicklung eines Medikamentes, durch dessen Einsatz geschädigte Blutgefäße in Zukunft auf molekularer Ebene repariert werden können.