Eine internationale Multicenter-Studie
Bei Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) sind Symptome wie Herzstolpern (Extrasystolen) sowie ein unregelmäßiger Herzschlag charakteristisch. Auch beim ungeborenen Kind kann es bereits im Mutterleib zu Herzrhythmusstörungen kommen, die zu einem Herzrasen (Tachykardie) führen. Herzrasen kann dem Baby im Mutterleib schaden, da der schnelle Herzschlag dazu führt, dass das Blut des Kindes nicht richtig durch den Körper gepumpt wird. Wenn das Herz längere Zeit zu schnell schlägt, kann es zu Wassereinlagerungen um das Herz, die Lunge, im Bauch und der Haut des Kindes kommen. Ohne eine Therapie drohen u.a. eine zu frühe Geburt, eine Schädigung oder sogar der Tod des Kindes.
Behandlungsmethoden bei Herzrasen des Ungeborenen
Das Herzrasen des ungeborenen Kindes wird dadurch behandelt, dass die Mutter Medikamente gegen das Herzrasen einnimmt, die über den Mutterkuchen und die Nabelschnur auch das Kind erreichen. Hierfür stehen verschiedene Medikamente und Medikamentenkombinationen zur Verfügung. Je nach Erfolg der Behandlung kann es vorkommen, dass die Präparate gewechselt werden müssen oder die Mutter mehr als eine Arznei nehmen muss, bis der Herzschlag des Kindes wieder normal ist und auch normal bleibt.
kinderherzen–Studien sorgen für bessere und sicherere Behandlungsmethoden für Herzkinder.
Bisher gibt es keine großen klinischen Studien, die die Wirksamkeit der verschiedenen Medikamente oder auch Medikamentenkombinationen miteinander vergleichen. Daher können sich Ärzte bei der Behandlung des Herzrasens beim ungeborenen Kind bisher nicht auf wissenschaftlich fundierte Daten stützen. Die Behandlung erfolgt daher möglicherweise in jedem Zentrum mit unterschiedlichen Medikamenten bzw. unterschiedlichen Kombinationen.
Studie soll betroffenen Schwangeren weltweit helfen
Durch diese Studie soll sich das ändern! In vielen Ländern der Welt nehmen Kliniken, die Schwangere und deren ungeborene Kinder mit Herzrasen betreuen, an dieser Studie teil. So auch die Abteilung für Geburtshilfe und Pränatalmedizin und die Abteilung für Kinderkardiologie des Universitätsklinikums Bonn. Es können verschiedene Medikamente und -kombinationen bezüglich ihrer Wirksamkeit und Sicherheit erstmals anhand vieler Daten verglichen werden. Dadurch soll es möglich sein, in Zukunft genauer zu wissen, welches Medikament in welcher Situation die optimale Therapie darstellt und am besten, schnellsten und zuverlässigsten hilft. Darauf folgt eine bessere und sichere Behandlung der ungeborenen Kinder und Schäden können vermieden werden.